Übelkeit in der Schwangerschaft – Was wirklich hilft gegen das flaue Gefühl

Es ist eines der bekanntesten Schwangerschaftssymptome: Übelkeit. Vor allem in den ersten Wochen fühlen sich viele Frauen unwohl – häufig morgens, manchmal aber auch den ganzen Tag. Die gute Nachricht: Du bist nicht allein, und es gibt Wege, das flaue Gefühl zu lindern. In diesem Beitrag erfährst du, woher die Schwangerschaftsübelkeit kommt, wann sie meist auftritt und was dir im Alltag helfen kann.

Warum wird mir so schlecht? Die Ursache der Schwangerschaftsübelkeit

Übelkeit in der Frühschwangerschaft hat vor allem mit Hormonen zu tun. Das Schwangerschaftshormon hCG steigt in den ersten Wochen stark an – und genau das bringt bei vielen Frauen den Magen aus dem Gleichgewicht. Auch ein veränderter Geruchssinn oder ein niedriger Blutzuckerspiegel können Auslöser sein.

Ein Trost: Übelkeit ist zwar unangenehm, aber auch ein Zeichen dafür, dass dein Körper gut auf die Schwangerschaft reagiert.

Wann beginnt und endet die Übelkeit typischerweise?

Die meisten Schwangeren berichten ab der 5. bis 6. Woche von ersten Beschwerden. Der Höhepunkt liegt meist zwischen der 8. und 10. Schwangerschaftswoche. Ab dem zweiten Trimester, also etwa ab Woche 13, bessert sich die Übelkeit bei den meisten Frauen deutlich oder verschwindet ganz.

Natürlich gibt es Ausnahmen – bei manchen bleibt die Übelkeit länger, bei anderen tritt sie kaum auf.

Was hilft wirklich gegen Schwangerschaftsübelkeit?

Hier einige bewährte Tipps, die vielen Schwangeren spürbar Erleichterung verschaffen:

1. Kleine, häufige Mahlzeiten

Ein leerer Magen verstärkt oft die Übelkeit. Versuche, alle 2–3 Stunden eine kleine Mahlzeit zu essen – zum Beispiel ein paar Cracker, Obst oder ein belegtes Brot. Leicht verdauliche, trockene Lebensmittel sind besonders gut verträglich.

2. Morgens langsam aufstehen

Stell dir abends einen kleinen Snack ans Bett (z. B. Zwieback oder Reiswaffeln) und iss diesen direkt nach dem Aufwachen. Bleibe danach noch ein paar Minuten liegen, bevor du langsam aufstehst.

3. Ingwer – ein natürliches Hausmittel

Ob als Tee, Bonbon oder in Kapselform – Ingwer gilt als bewährtes Mittel gegen Übelkeit. Viele Schwangere schwören darauf. Achtung: Bitte in Maßen und nach Rücksprache mit deinem Arzt oder deiner Hebamme verwenden.

4. Viel trinken – aber richtig

Achte darauf, ausreichend zu trinken, auch wenn dir übel ist. Kleine Schlucke über den Tag verteilt sind besser als große Mengen auf einmal. Gut verträglich sind stilles Wasser, Kräutertees oder verdünnte Säfte.

5. Frische Luft und Bewegung

Auch wenn dir nicht nach einem Spaziergang ist: Ein paar Minuten an der frischen Luft können helfen, den Kreislauf zu stabilisieren und die Übelkeit zu lindern. Sorge außerdem regelmäßig für Frischluft in geschlossenen Räumen.

6. Entspannung und Stressabbau

Stress und Anspannung können Übelkeit verschlimmern. Gönn dir Ruhepausen, höre auf deinen Körper und nimm dir bewusst Zeit für dich – sei es mit Atemübungen, Musik oder kleinen Entspannungseinheiten.

7. Vermeide Auslöser

Starke Gerüche (z. B. Parfüm, Kaffee, bestimmte Speisen) können die Übelkeit triggern. Wenn du weißt, was dich besonders stört, versuche es nach Möglichkeit zu meiden oder Ersatzlösungen zu finden.

Was tun, wenn nichts hilft?

In seltenen Fällen kann die Übelkeit extrem stark werden – dann spricht man von Hyperemesis gravidarum. Dabei kommt es zu starkem Erbrechen, Flüssigkeitsverlust und Gewichtsabnahme. In solchen Fällen solltest du unbedingt ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Es gibt Medikamente, die speziell für Schwangere geeignet sind. Bitte niemals selbstständig Mittel gegen Übelkeit einnehmen – manche Medikamente sind in der Schwangerschaft nicht erlaubt!

Was dein Körper dir sagen will

Übelkeit ist zwar belastend, aber sie zeigt auch, dass sich in deinem Körper gerade etwas Großes verändert. Vielleicht hilft dir der Gedanke, dass dieses Unwohlsein oft nur vorübergehend ist – und dass es viele Frauen gibt, die genau dasselbe durchmachen.

Du musst da nicht alleine durch – sprich mit deiner Ärztin, deiner Hebamme oder auch anderen Schwangeren über deine Beschwerden. Manchmal hilft es schon, sich verstanden zu fühlen.

Fazit: Du bist nicht allein – und es gibt Hilfe

Schwangerschaftsübelkeit ist für viele Frauen eine echte Herausforderung. Doch mit ein paar einfachen Strategien kannst du deinem Körper helfen, besser damit umzugehen. Kleine Mahlzeiten, frische Luft, bewährte Hausmittel und ausreichend Ruhe machen oft einen großen Unterschied.

Vergiss nicht: Dein Körper leistet gerade Großes. Und du darfst dich gut um dich kümmern.

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